Anton Thiel




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Ball des Musischen Gymnasiums
#8 2004

Was ist DADA?


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Musisches Gymnasium
DADA ist alles und nichts. DADA ist kunst und antikunst, eine heilslehre und zugleich deren verspottung.
DADA ist destruktion und erschaffung der welt. DADA erhebt die kunst zur waffe gegen die falsche zufriedenheit. DADA ist beständige unruhe und lust zur veränderung. DADA ist ein lebens- und denkprinzip.

als 1916 eine handvoll nonkonformistischer künstler, die vom kriegsgeschrei der völker angewidert waren, sich im „cabaret voltaire“ in zürich zu einer losen künstlergruppe zusammenschlossen, einte sie vor allem das unbehagen gegenüber den verlogenen idealismen der zeit. „alles funktioniert, nur der mensch selbst nicht mehr“ bemerkte Hugo Ball, einer der gründungsmitglieder, und legt noch nach: „unser kabarett ist eine geste. jedes wort, das hier gesprochen und gesungen wird, besagt wenigstens das eine, dass es dieser erniedrigenden zeit nicht gelungen ist, uns respekt abzunötigen.“ so zertrümmern, zerschnipseln, dekonstruieren und demontieren Hugo Ball, Kurt Schwitters, Raoul Hausmann, Emmy Hennings, Richard Huelsenbeck, Tristan Tsara, Hans Arp, Marcel Duchamp die gängigen kunstvorstellungen, wobei aus dem schutt oder vielmehr humus die wunderschönsten kulturellen blumen sprießen. viele von ihnen orientieren sich später - wie z.b. Max Ernst - an der bewegung des surrealismus, andere wieder, wie George Grosz, finden ihren weg in der politischen agitation.

was uns so am DADAISMUS gefällt? sein spielerischer charakter, der in seiner scheinbar naiven verweigerungsgeste ein ungeheuer kritisches potenzial in sich birgt. in einer von vernunft, kommerz und rationalität kontrollierten welt mit ihrer gefährlichen schlagseite zur verdrängung des humanen zeigt DADA den ausweg als utopischen und realen gegenentwurf: freiheit der form, des denkens, fühlens und handelns. DADA ist eben anders.

Hugo Ballhugo ball kurt schwitters
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REAKTIONEN!


ORF "Salzburg heute"

(Moderator) "Kann ein Schulball noch Überraschungen bieten?
Das musische Gymnasium in Salzburg glaubt fest daran und es hat auf seinem Schulball im Mgc in Bergheim wahrscheinlich das verrückteste Faschingsfest der Saison gemacht. Es stand im Zeichen von Dada, einer Kunstrichtung, die zu Beginn des vorigen Jahrhunderts alles in Frage stellte, was vorher war."

Moderatorin: "Schon die Eröffnung des Tanzes der Musen entspricht nicht ganz dem was man sich bei Schulbällen normalerweise unter einer Polonaise vorstellt und das ist ganz und gar beabsichtigt."

Herbert Toscany: "Wir wollten diesmal etwas Schräges etwas Ungewöhnliches, die Kunstrichtung Dadaismus ausnutzen in jeder Richtung. Viele werden gar nicht verstehen zunächst was passiert. Es gibt viel doppel-deutiges, tiefgründiges, unklares aber sehr viel Aktion."

Moderatorin. "Dass da einer den Ehrenschutz übernimmt der schon dreißig Jahre nicht mehr auf einem Ball war, verwundert angesichts dieser Stimmung kaum noch."

Hubert von Goisern: "Ma soit immer wieder wos probieren, wo ma si denkt: "Des is ned wirklich für mi, ober vielleicht ändern si die Zeiten no, vielleicht is des der erste Ball der ma wieder daugt und vielleicht geh ab jetzt jede Wochen."

Fritz Kohles: "Uns hamms ja noch zwangsvermust. I bin ja a in des Gymnasium gangen. Da hamm ma des noch müssen, aber jetzt danns des gern."

Agnes Sieberth (Schülerin): "Ich glaub dieses Verdrehen und dieses Banale einfach wieder hervorzurufen, is einfach schrill, schräg und toll fürn Ball."

Moderatorin: "2500 Ballgäste beim Tanz der Musen sind der Beweis dafür."



danke, das war's
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