Anton Thiel




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die Zeitung am Musischen Gymnasium

ein fächerübergreifendes Projekt im Zusammenhang mit dem Jahresthema der Fächer Bildnerische Erziehung/MultiMedia und Literatur & Kreatives Schreiben

Heimat | Fremde • 2007
Heimat | Fremde – Zeitung • mehr > (pdf)

Zuhören, wenn dir jemand seine Geschichte erzählt.

Zuhören, versuchen zu verstehen, aufschreiben. Sich mit dem Schicksal anderer auseinandersetzen. Einen neuen Blick auf das eigene Leben bekommen. Wie geht es Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten und jetzt versuchen, sich hier in Salzburg eine neue Heimat zu schaffen? In unmittelbarer Nähe unserer Schule, dort wo täglich Hunderte von SchülerInnen auf den Bus warten, befindet sich das Flüchtlingshaus der Caritas. Die Literatur-Gruppe der 6.Klassen hat im Rahmen des Projektes Heimat & Fremde BewohnerInnen dieses Hauses nach ihrer Heimat und ihren Erfahrungen in der Fremde befragt. Dazu kamen noch andere GesprächspartnerInnen: die Putzfrau der Tante, der Arbeitskollege des Vaters – fast jeder hat in seinem Bekanntenkreis jemanden, der seine ursprüngliche Heimat wegen Krieg, Verfolgung oder anderen unerträglichen Repressalien verlassen musste. Und so fanden Begegnungen mit fremden Schicksalen statt, und diese Begegnungen haben, trotz der Sprachprobleme, unvergleichlich mehr gebracht als vieles, was man im Unterricht, im Fernsehen, in Vorträgen mitbekommen kann: die Erschütterung, unter welchen Bedingungen Menschen leben mussten und müssen, mitten unter uns. Die Konfrontation mit ganz einfachen Wünschen und Träumen, die trotzdem kaum zu verwirklichen sind. Und vor allem: „Ich habe gelernt, nachzudenken, bevor ich urteile, und mir vorzustellen, wie es mir in dieser Situation gehen würde.“ (Simona Mies) • Annette Krami

Heimat | Fremde – Zeitung

Redaktion:

  • Annette Krami
  • Anton Thiel
Der Ausstellungsfolder 2007
"
Heinat | Fremde" (pdf)
Mythos • 2008
Mythos – Zeitungmehr > (pdf)

Begonnen hat alles im Paradies: Der verbotene Genuss, der Tabubruch, der Biss in die verhängnisvolle Frucht und in deren Folge die entzaubernde (Selbst-)Erkenntnis setzen also diese erste, alle anderen Geschichten und Geschichte überhaupt, erst in Gang: Adam und Eva, Kain und Abel. Oder aber Prometheus´ Diebstahl des Feuers, der Anfang der Zivilisation: Was Adam und Eva mit Prometheus verbindet, ist, dass sie alles wollten - oder zumindest mehr, als ihnen zugestanden wurde. Siegfried und Kriemhild, Parzival, Iason und Medea, Ödipus, Odysseus, Orpheus und Eurydike, Pallas Athene, Achill, Medusa, Midas und viele andere mehr - bei näherer Betrachtung sind sie uns erstaunlich ähnlich: Gierige und Aufbegehrende, Unterworfene und Schicksalsergebene, Bewahrende und Schöpferische, Rachsüchtige und Trauernde, Überirdische und Animalische, Sieger und Verlierer, Liebende und Selbstverliebte, Söhne und Töchter eines imaginären Göttlichen, aktiv Handelnde und doch Triebkräften ausgeliefert, die ihnen viel weniger Wahl lassen, als sie wahrhaben wollen. Ja, es stimmt: Wir sind wie die Götter. Also erzählen ihre Geschichten von uns. Vielleicht lieben wir Mythen jeglicher Art auch deshalb. Weil sie intuitives Wissen über die menschliche Natur (schon wieder ein Mythos!) bergen. Heute, da die Macht der Bilder und die Macht eines scheinbar aufgeklärten Diskurses die Macht der alten Geschichten gebrochen hat, versteht man unter Mythen oftmals nur noch Embleme, Bilder, Ikonen, in denen die verstummten Erzählungen gleichsam verdichtet aufleuchten: das Gesicht der Garbo. Erlöserparaphrasen wie Che Guevara. Die Freiheitsstatue. Die rote Fahne, der einsame Cowboy mit der Marlboro im Mundwinkel, der in den Sonnenuntergang reitet. Stars und Stripes. Die rauchenden Ruinen des World Trade Centers. Die zu Bildern geronnenen Erzählungen des Mythischen verbrauchen sich schnell. • Gudrun Seidenauer

Mythos – Zeitung

Redaktion:

  • Gudrun Seidenauer
  • Anton Thiel
Der Ausstellungsfolder 2008 "Mythos" (pdf)
Mythos – Anthologie
Mahlzeit! • 2009 • Ausstellung
Mahlzeit! – Zeitungmehr > (pdf)

Einige gedankliche Häppchen zum Thema Nahrung.

1. Was wir so alles auskochen und anrichten: Selbst ein kurzer gedanklicher Streifzug durch das Jahresthema Nahrung zeigt, von wie vielen Seiten man sich dem Begriff und der Sache nähern könnte. Das Sinnliche, Fühlen, Riechen, Schmecken, Schauen werden und sollen dabei aber nicht zu kurz kommen, weder in der Sprache noch in den anderen Ausdrucksmedien.
2. Mund auf! …
3. Aber bitte nicht Augen zu! …
4. Weniger wäre mehr …
5. Ich esse, daher bin ich …

Gudrun Seidenauer

Mahlzeit! – Zeitung

Redaktion:

  • Gudrun Seidenauer
  • Anton Thiel

Der Ausstellungsfolder 2009 "Mahlzeit" (pdf)

VERÄNDERN • 2010 • Ausstellung
VERÄNDERN – Zeitungmehr > (pdf)

Lebensspuren

1) Von meinem Fenster aus sehe ich auf die Straße. Neben dem Fenster steht der Bildschirm meines Computers, dessen weißes Schreibfeld durch die ihm eingegebenen Schriftzeichen immer grauer wird. Langsam schieben sich die Zeilen vor, humpelnd und bisweilen stockend. Der rastlos pulsierende Cursor springt jedoch immer wieder korrigierend zurück, um Buchstaben, Wörter, ganze Sätze zu ändern, Teile löschend, ins digitale Nichts verweisend, da und dort aber selbstverliebte oder aussagekräftige Mäander ziehend. Weil meine Augen schmerzen, wende ich mich vom Bildschirm ab, vielleicht auch, weil der Textfluss ins Stocken geraten ist, und blicke aus dem Fenster. Unablässig fahren Autos vorbei, verdreckt vom Staub der Straße. Sie werden von Menschen gelenkt, die es sichtlich eilig haben, weil sie verbissen aufs Gas steigen, nachdem sie wahrscheinlich vorne bei der Kreuzung halten mussten, um anderen Autos den Vorrang zu geben oder die wenigen Fußgänger über die Straße zu lassen. Ihre Ungeduld ist an den aufheulenden Motoren zu vernehmen und an dem hässlichen Kratzen der Räder, die auf dem noch nicht entferntem Straßensplitt nicht so recht ihre Bodenhaftung finden. Ich sehe auch die Staubwolken, die diese Autos aufwirbeln, ein trockener, in der Kehle kratzender Kieselstaub, gemischt mit dem Gummiabrieb der Winterreifen, der sich hartnäckig über den Vorgärten hält, bis er sich dann langsam auf der feuchten Erde der Blumenbeete und den Restbeständen des Herbstlaubes niedersenkt … • Anton Thiel

VERÄNDERN – Zeitung

Redaktion:

  • Gudrun Seidenauer
  • Anton Thiel
Der Ausstellungsfolder 2010 "VERÄNDERN" (pdf)
Alle Publikationen wurden dankenswerterweise vom Verein der Freunde des Musischen Gymnasiums und der Kulturabteilung des Landes Salzburgs unterstützt.
Betreuer der Seite: A. Thiel • zuerst erstellt: Juli 2010